
Foto: FU/Silke Adam
Das Nordische Modell für einen Perspektivwechsel in der Prostitution steht im Wahlprogramm der Union. Jetzt muss es auch zur Umsetzung in Deutschland finden, sagt die Vorsitzende der Frauen Union, Annette Widmann-Mauz.
„Jetzt kommt es sehr darauf an, dass all diejenigen, die einen neuen Koalitionsvertrag verhandeln, aus der Zivilgesellschaft viel Unterstützung und Mut zugesprochen bekommen. Das, was auf dem Tisch liegt, auch jetzt umzusetzen. Jetzt müssen wir es zu einer Menschenrechtsfrage machen, vielleicht der letzten nach der Sklaverei. Aber diese Erniedrigung, diese Würdelosigkeit muss ein Ende haben. Und ein Land wie Deutschland darf das nicht weiter zulassen.“
Wer das Buch „Auf der Seite der Frauen“ von Simon Häggström, dem Leiter der Prostitutionseinheit der Stockholmer Polizeibehörde liest, erkennt, dass Prostitution Gewalt gegen Frauen ist und kein Beruf wie jeder andere. In der Podiumsdiskussion mit unserer Bundesvorsitzenden Annette Widmann-Mauz MdB, Simon Häggström und Gerhard Schönborn von Neustart e.V. am 10. März wurde deutlich, dass es auch in Deutschland einen Perspektivwechsel braucht: Die Machtverhältnisse müssen sich durch ein Sexkaufverbot verändern. Prostituierte in Schweden müssen keine Angst vor Strafverfolgung haben, sie gehen straffrei aus und bekommen Ausstiegshilfen. Simon Häggström fragt: Was macht es mit einer Gesellschaft, wenn junge Männer jederzeit Sex kaufen können? In Schweden ist Sexkauf mittlerweile stigmatisiert. Deutschland dagegen ist das Bordell Europas. Annette Widmann-Mauz fordert, die Beschlüsse der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und der CDU zu einem Perspektivwechsel in den Koalitionsvertrag aufzunehmen.
Hören Sie den ganzen Radiobeitrag über die Podiumsdiskussion zum Buch „Auf der Seite der Frauen“ von Simon Häggström, dem Leiter der Prostitutionseinheit der Stockholmer Polizeibehörde, bei ERF.
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