Auf den Punkt. Die Frauenquote - ein Garant für den Erfolg der CDU!

27.06.2022

Blog-Beitrag Silke Kurz, Bezirksvorsitzende der FU der CDU Württemberg-Hohenzollern, Bundesvorstandsmitglied u. selbst. Fachanwältin für Steuerrecht

Zeit für Fakten: Verloren gegangene Wahlen, seien es Bundestags- oder Landtagswahlen, zeigen in den wissenschaftlichen Analysen, dass wir als CDU insbesondere an Zustimmung bei Frauen und bei jüngeren Wählerinnen und Wählern verlieren. Die Gründe liegen klar auf der Hand: Wir sind nicht hinreichend attraktiv. Es fehlt an Vielfalt an Repräsentanten in der Breite unserer Gremien, unserer Mandats- und Funktionsträger und Partei und damit verbunden auch an vielfältigen inhaltlichen Themensetzungen und einem authentischen Abbild unterschiedlicher Lebenssituationen und Lebensvorstellungen. Die Fakten liegen auf dem Tisch, schon lange.

Moderne Strukturreformen sind für den künftigen Erfolg der CDU unerlässlich.

Politische Mitbewerber stellen sich modern auf und dies mit Erfolg! Es ist Ausdruck von Abstraktionsfähigkeit und Intelligenz, das Gute von anderen auch für sich nutzbar zu machen.

Ich appelliere gerade an die jungen Frauen, die der Auffassung sind, sie bräuchten keine Frauenquote, zu reflektieren, aus welchem Grund wohl gerade in großer Anzahl junge Männer gegen die Frauenquote sind.

Ich muss konstatieren, dass die Gegner der „Quote“ nur gegen die „Frauen-Quote“ sind. Regionalquote, Jugendquote, ausgleichende Teilhabe verschiedener Gruppierungen, weitere Quoten werden seit Jahrzehnten mit Selbstverständlichkeit in der CDU praktiziert. Ein immer wieder vorgebrachtes Argument, eine „Quote“ sei ungerecht, wird von den Gegnern der „Frauen-Quote“ stets nur auf die „Frauen-Quote“ bezogen. Dies lässt sich jedoch sachlich nicht rechtfertigen: Entweder man befürwortet das Instrument einer „Quote“ oder man lehnt es ab. Doch in diesem Zusammenhang nur eine besondere Form einer Quote, eine „Frauen-Quote“, abzulehnen, ist dogmatisch, nicht schlüssig und damit nicht sachlich begründet.

Richtig ist, dass Kompetenz, Leistung und Erfahrung sowie entsprechende personal skills unabdingbare Voraussetzungen für das Ausfüllen einer bestimmten Position sind. Doch dies schloss und schließt bezogen auf das Instrument von Quoten nicht deren Anwendung, auch nicht die Anwendung einer Frauen-Quote, aus.

Gegner der „Frauen-Quote“ betonen, dass es doch nicht im Sinne einer Frau sein könne, eine Quotenfrau zu sein und damit auf ihr Geschlecht reduziert zu werden. Aus welchem Grund sollten sich Frauen, denen eine Quotenregelung die Chance eröffnet, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten in einer entsprechenden Position einzubringen, sich auf ihr Geschlecht reduzieren lassen? Dies ist eine unangemessene Beschränkung der Kompetenz dieser Frauen! Ich kenne zudem niemand in der CDU, der sich auf sein Alter oder seinen Wohnort reduziert sieht, da er anlässlich einer Quote eine bestimmte Position ausfüllt.

Glauben die „Frauen-Quoten-Gegner“, dass auf diese Art ein modernes attraktives Bild nach außen gesandt wird?

Manchmal bedarf es einer Selbstverpflichtung in einer generalisierenden Art und Weise, um seit Jahrzehnten bestehende Strukturen aufzubrechen und eine neue Normalität zu schaffen.

Für mich ist das wichtigste Momentum bei der Frage „Frauen-Quote“ ja oder nein, befristet mit anschließender Evaluation, dass wir mit der Frauenquote die objektiv notwendigen und erfolgversprechenden modernen Strukturreformen in einem wesentlichen Bereich umsetzen und damit einen wichtigen Baustein legen, wieder Wahlen zu gewinnen.

Unser gemeinsames Ziel, Politik zu gestalten und Verantwortung für unser Land zu übernehmen, steht über individuellen Interessen und Ansichten. Die Verantwortung hierfür tragen jedes einzelne CDU-Mitglied, jede Delegierte und jeder Delegierte.