
Foto: Frauen Union
Die Bilder und Berichte in den Medien erschüttern uns alle zutiefst. Die Vorsitzende der Frauen Union der CDU Annette Widmann-Mauz MdB verurteilt diesen brutalen Angriffskrieg scharf: „Für uns stehen jetzt die Menschen in der Ukraine im Mittelpunkt und die Frage nach der konkreten humanitären Hilfe.“
Ziel des aktuellen Fachgesprächs der Frauen Union der CDU mit Christof Johnen, Leiter des Bereichs Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Roten Kreuzes und Verantwortlicher für das Soforthilfepaket Ukraine, Dr. Tamara Zieschang, Ministerin für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt und Verena Göppert, Ständige Stellvertreterin des Hauptgeschäftsführers des Deutschen Städtetages war daher die Frage: Was ist jetzt zu tun?
Das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen versuchen mit ihren Helferinnen und Helfern, die Menschen vor Ort zu unterstützen. Die Infrastruktur wird gezielt zerstört und es fehlt u.a. an Wasser, Strom, Lebensmitteln und Medikamenten. Gerade auch alte alleinstehende Menschen benötigen Hilfe. Bislang gibt es noch keinen humanitären Korridor, um die Hilfsgüter in der Ukraine zu verteilen und die beschädigte Infrastruktur wieder in Stand zu setzen. Mit einem Soforthilfeprogramm wird die Einsatzfähigkeit des Ukrainischen Roten Kreuzes gestärkt.
Den Menschen in der Ukraine fehlen nicht nur materielle Güter, sondern insbesondere Schutz und Sicherheit, deshalb sind vor allem Frauen und Kinder auf der Flucht. Obwohl der Krieg in der Ukraine erst eine Woche andauert, sind laut UN-Angaben schon über 1 Million Menschen auf der Flucht. Die Hilfsbereitschaft in den Nachbarländern der Ukraine ist groß. Viele Menschen wollen gern in der Nähe der Grenze zur Ukraine bleiben, da sie die große Hoffnung haben, bald wieder in die Heimat zurückkehren zu können. Je mehr Menschen flüchten, desto mehr werden in andere EU-Länder kommen. Offiziell sind in Deutschland erst etwas mehr als 5000 Geflüchtete angekommen. Dabei wird es nicht bleiben.
In Deutschland bereiten sich daher alle Ebenen auf die Ankunft von Flüchtlingen vor. Dabei können Behörden und Hilfsorganisationen auf ihre Erfahrungen der Jahre 2015/16 zurückgreifen.
• Schnelles Dach über den Kopf
In den Städten und Landkreisen werden zusätzliche Unterkünfte organisiert. Hotels, Jugendherbergen, Ferienwohnungen. Die Kommunen bitten darum, ihnen auch nutzbaren privaten Wohnraum zu melden.
• Bei der Ausländerbehörde melden - Aufenthaltsrecht
Die Innenminister der Länder setzen sich für ein unkompliziertes Aufenthaltsrecht ein. Der Rat der EU-Innenminister tagt heute mit dem Ziel zeitnah für ukrainische Staatsangehörige über ein erleichtertes Verfahren für den weiteren Aufenthalt zu entscheiden. Ein Asylantrag muss dann nicht gestellt werden. In Deutschland würden Flüchtlinge dann nach §24 Aufenthaltsgesetz finanzielle Unterstützung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, die medizinische Versorgung wäre sichergestellt. Eine pauschale Arbeitserlaubnis soll erteilt werden. Wichtig ist, dass sich Ankommende bei den Ausländerbehörden melden. Sie bekommen dort und bei den Migrationsberatungsstellen der Wohlfahrtsverbände Beratung und Unterstützung.
• Erstversorgung, Kontakt und Mitmenschlichkeit
Es kommen vor allem Frauen und Kinder in Deutschland an, die von der Flucht zutiefst traumatisiert sind. Neben der Angst um ihr Leben haben sie große Sorgen um ihre Männer und Väter, die als Soldaten in der Ukraine kämpfen. Die Frauen sind bei uns faktisch alleinerziehend. Daher brauchen sie neben materieller Hilfe für sich und ihre Kinder Kontakt, Begleitung und Unterstützung in Alltagsfragen. Perspektivisch brauchen sie Kinderbetreuung und Schulunterricht. Sprachmittler, Behördenlotsen und Patenschaften können helfen, Beziehungen zu den Frauen aufzubauen und Mitmenschlichkeit zu vermitteln.
Das Mitgefühl, die Solidarität und Hilfsbereitschaft sind überall groß. An vielen Orten werden Sachspenden gesammelt und Hilfstransporte vorbereitet. Die Erfahrung lehrt, dass diese oft nicht genutzt werden können. Jeder Karton mit gesammelten Produkten muss sortiert werden. Gerade in diesem Moment fehlt es aber an personellen und zeitlichen Ressourcen für diese Aufgaben in der Ukraine. Die großen Hilfsorganisationen haben langjährige Erfahrung, was benötigt wird, damit die Hilfe zielgerichtet ist. Ein Beispiel: Für Kleinkinder, Frauen und ältere Menschen gibt es spezielle Hygienepakete für deren besondere Bedürfnisse.
Deshalb ist es besser, Geld zu spenden, damit die Hilfskorridore nicht verstopfen und Hilfen dort ankommen können, wo sie gebraucht und zielgerichtet eingesetzt werden. Vergewissern Sie sich, dass sie an eine vertrauenswürdige Organisation spenden, damit Ihr Geld auch ankommt.
Neben Geldspenden für die Ukraine und die Nachbarländer wird die Unterstützung für Frauen und Kinder bei uns von Tag zu Tag wichtiger. Aktivieren Sie ehrenamtliche Helferstrukturen oder unterstützen Sie diese. Gibt es Mitbürgerinnen und Mitbürger, die aus der Ukraine stammen und als Sprachmittler, bei Behördengängen und im Alltag helfen können? Gerade Zeit spenden und verlässliche Beziehungen helfen Ankommenden in der fremden Stadt, einem fremden Land, und geben ein Stück Geborgenheit.
Kurz zusammengefasst: Spenden Sie Geld! Spenden Sie Zeit!
Spendenkonten für die Ukraine
Aktion Deutschland Hilft & Bündnis Entwicklung Hilft:
Stichwort: ARD/ Nothilfe Ukraine
IBAN: DE53 200 400 600 200 400 600
BIC: COBADEFFXXX
Deutsches Rotes Kreuz:
Stichwort: Nothilfe Ukraine
IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07
BIC: BFSWDE33XXX
Diakonie Katastrophenhilfe:
Projekt Ukraine Krise
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Caritas International:
Spendenzweck: Nothilfe Ukraine-Krieg
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Unicef:
Spendenzweck: Ukraine Nothilfe
IBAN: DE57 3702 0500 0000 3000 00
BIC: BFSWDE33XXX
Save the Children:
Spendenzweck: Für Kinder in der Ukraine und Nachbarländern
IBAN: DE92 1002 0500 0003 2929 12
BIC: BFSWDE33BER
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