Ist die Frauenquote das richtige Instrument, um mehr Frauen für die Union zu gewinnen?

31.08.2022

Sandra Gratzfeld, Vorsitzende des JU-Arbeitskreises Frauen

"Eine Quote ist laut Definition das Aufteilen eines Ganzen auf einzelne Teile, was im Zusammenhang mit der unbeliebten Frauenquote bedeuten würde, dass Kompetenz sowohl beim männlichen Anteil als auch beim weiblichen gesucht wird. Dabei ist dieser Anteil variabel frei wähl- und diskutierbar.
Der Status Quo oder die Situation ohne ein solches Aufteilen hat zur Folge, dass wir wiederkehrend dieselbe Sichtweise und denselben Lösungsansatz wählen, wenn wir ausschließlich eine bestimmte Personengruppe zu Wort kommen lassen. Erwiesenermaßen haben Gruppen bessere Ideen, wenn sie gemischt sind. Dabei geht es nicht ausschließlich um das Geschlecht männlich oder weiblich, relevant sind auch unterschiedliche Berufsgruppen, Alter, etc. Nichtsdestotrotz besteht die Gesellschaft zu 50% aus Frauen, sodass es sich für uns in vielerlei Hinsicht als Partei lohnt, die weibliche Sichtweise mit einzubeziehen. Oder anders gesagt: Wir können uns als CDU gar nicht mehr leisten, gute Ideen und Kompetenzen nicht zu berücksichtigen. Wenn sich die Hälfte der Bevölkerung von der CDU nicht mehr vertreten fühlt, verlieren wir Wahlen und Annalena Baerbock wird Außenministerin.
Wenn wir glauben, keine Frauen zu finden, müssen wir entweder besser suchen oder unser eingestaubtes Partei-Image der alten weißen Männer attraktiver für die Gesellschaft machen. Andernfalls müssen wir uns eingestehen, dass wir tatsächlich nur Politik für eine Personengruppe machen: männlich, weiß, undivers.“